Ruhr Nachrichten (Bochum) 4. September 2004
Von fremden und eigenen Vorurteilen
Bochumer Künstlergruppe zu Gast in Finnland /Europäische Identität
Bochum/Turku ∙ Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Besonders, wenn Sinn und Zweck dieser Reise die Beschäftigung mit der eigenen und der fremden Identität ist.
Die Bochumer Künstler Tobias Bülow, Maja Herenz, Barbara Tewes und Dirk Wenke sind soeben um einige solcher Vergleichs-Erfahrungen reicher aus dem finnischen Turku zurückgekehrt, wo sie sich an einen Ausstellungsprojekt zum Thema „europäische Identität“ beteiligten. „Room to move“ nennen sie ihr Kooperationsprojekt mit finnischen Kollegen der Produzentengalerie „Titanic“, welches offensichtlich hervorragend angekommen ist. Zur Vernissage der Ausstellung während der „Nacht der Kultur“ in Finnland seien innerhalb von zweieinhalb Stunden 900 Menschen in die Galerie gekommen, freute sich das heimgekehrte Quartett. Als „Botschafter des Ruhrgebiets“ hatten sie in Finnland einige Fragen zu beantworten, die Gastgeber interessierten sich besonders für Migrations- und soziale Probleme und für die Rolle der Frau – die Finnen halten Deutschland in puncto Gleichberechtigung nämlich für ziemlich rückständig. Die Bochumer Gruppe wiederum gab zu, sich ebenfalls einiger Vorurteile bewusst geworden zu sein.
In Zukunft soll der Austausch zwischen Turku und Bochum intensiviert werden. Der erste Gegenbesuch der Finnen ist für das kommende Jahr vorgesehen. ∙ PvD